Mieze Medusa: Die Stadtschreiberin von Bad Ischl mit vielen Geschichten im Gepäck

Doris Mitterbacher, besser bekannt als Mieze Medusa, strahlt eine ansteckende Fröhlichkeit und Gelassenheit aus, während sie sich in einem Café in Bad Ischl aufhält, das für sie mittlerweile wie ein zweites Zuhause geworden ist. Zusammen mit der Rapperin Yasmo hat sie im Rahmen der Eröffnung zur Kulturhauptstadt einen Poetry Slam veranstaltet, der so viele Zuschauer anzog, dass einige sogar draußen vor dem Schaufenster stehen mussten. Seit Dezember ist sie die erste Stadtschreiberin von Bad Ischl und bereits ein regelmäßiger Gast in der Stadt.

Für die in Gallneukirchen bei Linz aufgewachsene Autorin und Slammerin ist es ein Glücksfall, dass die Jury sie ausgewählt hat. Während ihres fünfmonatigen Stipendiums plant sie, das Salzkammergut-Städtchen besser kennenzulernen und an ihrem Romanprojekt zu arbeiten. Darüber hinaus möchte sie in Workshops mit Jugendlichen literarische Ängste abbauen und die Meinungen der Ischler Bewohner als Teil von „Europas Kulturhauptstadt 2024“ erfahren. Es gibt bereits viel zu berichten.

Die Stimmung in der Stadt sei generell sehr positiv, aber es gebe natürlich unterschiedliche Meinungen, sagt Mitterbacher. Sie hat ihre ersten Erfahrungen bereits in einem Spoken-Word-Text verarbeitet und bei einem Auftritt mit Yasmo & die Klangkantine zum Besten gegeben. Während ihres Aufenthalts sollen weitere Texte entstehen, darunter möglicherweise einer, der sich mit der Position der Frau in der Gesellschaft befasst.

Die Eröffnung des Kulturhauptstadt-Wochenendes war laut Mitterbacher „cool und knallvoll“. Tausende strömten trotz eisiger Kälte in den Kurpark, und Bühnen in der ganzen Stadt waren bis spät in die Nacht besetzt. Sie ist begeistert davon, wie sich bei verschiedenen Veranstaltungen die halbe freie Szene des weiten Umkreises trifft. Ein kontroverses Thema während des Wochenendes war Doris Uhlichs „Pudertanz“, der für viel Aufregung sorgte. Themen wie Inklusion, Nacktheit, Frauen- und Körperbilder oder die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks wurden in diesem Programmpunkt konzentriert angesprochen.