UBS darf eigene Aktien für Übernahme verwenden

Die UBS wird einen Teil der im vergangenen Jahr zurückgekauften eigenen Aktien zur Finanzierung der Credit Suisse-Übernahme verwenden. Der für dieses Jahr angekündigte Aktienrückkauf wird ausgesetzt.

Die UBS hatte im Rahmen eines vor einem Jahr gestarteten Programms rund 299 Millionen eigene Aktien zurückgekauft mit der Maßgabe, sie zu vernichten. Für die Übernahme der Credit Suisse benötigt sie rund 178 Millionen. Bei der Übernahmekommission beantragte sie die Genehmigung dafür, die zurückgekauften Aktien zum Teil für die Transaktion verwenden zu dürfen, statt sie zu vernichten, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Die Kommission hat einer entsprechenden Änderung des Rückkaufprogramms zugestimmt.

Eine Verwendung der eigenen Aktien für die Übernahme sei laut UBS für die Aktionäre vorteilhafter als über eine Kapitalerhöhung neue Aktien für die Transaktion auszugeben. Die größte Schweizer Bank zahlt in der staatlich eingefädelten Notübernahme 3 Milliarden Franken für ihren Lokalrivalen und hatte die Aktionäre dazu nicht konsultiert. Den für dieses Jahr angekündigten Aktienrückkauf in Höhe von 5 Milliarden Dollar hatte die UBS wegen der Übernahme bereits auf Eis gelegt.

Die Credit Suisse hat derweil die Veröffentlichung der Quartalszahlen um drei Tage vorgezogen. Statt am 27. April erfolge die Berichterstattung zum Zeitraum von Januar bis März 2023 nun am Montag, dem 24. April, teilte Credit Suisse am Dienstag mit. Die Zahlen sollen um 06.45 Uhr veröffentlicht werden. Die früher jeweils übliche Analystenkonferenz entfalle. Credit Suisse wollte sich nicht zu den Gründen für die Terminverschiebung äußern.

Die in Schieflage geratene Credit Suisse wird im Rahmen einer von der Regierung orchestrierten Notübernahme von der UBS geschluckt. Die Transaktion dürfte bis spätestens zur Jahresmitte vollzogen werden. Der Credit-Suisse-Abschluss wird nun einen Tag vor dem Zwischenbericht der UBS veröffentlicht. Weil dann am Dienstag bereits die Credit-Suisse-Zahlen vorliegen, dürfte es dem neuen UBS-Konzernchef Sergio Ermotti einfacher fallen, sich zu der Situation der beiden Banken und zu dem bevorstehenden Zusammenschluss zu äußern.