Nach Angaben der Ukraine hat eines ihrer unbemannten Überwasserschiffe (USV), bewaffnet mit einer angepassten Boden-Luft-Rakete, am Montag einen russischen Mi-8-Hubschrauber über dem Schwarzen Meer in der Nähe der Krim abgeschossen.
Sollte dies bestätigt werden, wäre dies der erste bekannte Fall, in dem ein Drohnenboot erfolgreich ein Flugzeug anvisiert und abschießt.
Das ukrainische Verteidigungsministerium berichtete, das Gefecht habe in der Nähe von Kap Tarchankut auf der von Russland besetzten Krim stattgefunden.
Die Rakete, eine wärmesuchende R-73, die normalerweise im Luft-Luft-Kampf eingesetzt wird, wurde von einem Magura V5 USV des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR abgefeuert.
Von der Ukraine veröffentlichtes Videomaterial zeigt angeblich den Kampf, bei dem der Hubschrauber Leuchtraketen abfeuert, um der Rakete auszuweichen, gefolgt von einer feurigen Explosion und dem scheinbaren Ableben des Hubschraubers.
Russische Militärblogger haben den Vorfall bestätigt, eine unabhängige Überprüfung steht jedoch noch aus. Ein weiterer Hubschrauber eines nicht näher bezeichneten Typs wurde Berichten zufolge beschädigt, konnte jedoch zum Stützpunkt zurückkehren.
Generalleutnant Kyrylo Budanov, Chef der GUR, erklärte, dass dies zwar der erste erfolgreiche Einsatz eines solchen Systems sei, es aber bereits zuvor gescheiterte Versuche gegeben habe. Die Adaption der R-73-Rakete mit dem Spitznamen „Sea Dragon“ unterstreicht den Einfallsreichtum der Ukraine bei der Bekämpfung der russischen Luftüberlegenheit in der Schwarzmeerregion.
Die Entwicklung stellt eine neue Herausforderung für russische Operationen dar, insbesondere für Hubschrauber, die typischerweise zur Bekämpfung ukrainischer USVs eingesetzt werden. Da die Reichweite begrenzt ist, könnten sie nun einem erhöhten Risiko durch diese Drohnenboote ausgesetzt sein.
Die Ukraine hat R-73-Raketen bereits in bodengestützten Luftverteidigungssystemen eingesetzt und verfügt über erhebliche Vorräte dieser Waffe. Diese neueste Innovation unterstreicht die sich entwickelnde Dynamik des Konflikts weiter, da sich beide Seiten im laufenden Krieg an neue Technologien anpassen.