NATO-Beamte sagten, sie seien mit der Notwendigkeit höherer Verteidigungsausgaben einverstanden, die der gewählte US-Präsident Donald Trump forderte, stimmten jedoch seinem Vorschlag von 5 % des BIP nicht zu. schreibt Reuters.
„Es sieht so aus, als ob es eine Verschiebung geben wird. Ich glaube nicht, dass es 5 % sein werden, was derzeit für fast jedes Land der Welt unmöglich wäre, aber es werden nicht die 2 % sein, die wir jetzt erreichen wollen, es werden mehr als zwei sein“, sagte Italiener Verteidigungsminister Guido Crosetto sagte gegenüber Reuters.
Offiziellen Angaben zufolge wird das neue Ziel, dessen Notwendigkeit mit der Angst vor einem russischen Angriff auf ein NATO-Land begründet wird, voraussichtlich auf dem Gipfel des Bündnisses im Juni in Den Haag vereinbart. Einige gehen davon aus, dass die 32 NATO-Mitglieder sich auf 3 % des BIP einigen werden, aber selbst das wird für viele Länder, die das 2 %-Ziel kaum erreichen, schwierig sein.
Das 5-Prozent-Ziel wäre für fast alle Bündnismitglieder politisch und wirtschaftlich unmöglich und würde Hunderte Milliarden Dollar an zusätzlicher Finanzierung erfordern, so die von Reuters befragten Analysten.
Nach Angaben der Allianz gab Polen im vergangenen Jahr mit 4,12 % den größten Anteil des BIP für Verteidigung aus. An zweiter Stelle liegen Estland mit 3,43 % und die USA mit 3,38 %. Acht NATO-Länder, darunter Italien, haben das aktuelle Ziel von 2 % nicht erreicht, stellt Reuters fest.
Schon während seiner ersten Amtszeit bestand Donald Trump darauf, dass die NATO-Staaten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen müssten, und forderte, dass sie mindestens 2 % ihres BIP ausgeben müssten. Nach seiner Wahl zum Präsidenten im November 2024 kam Trump erneut auf das Thema Verteidigungsausgaben zurück: Ende Dezember er angegebendass die NATO-Staaten jährlich mindestens 5 % ihres BIP für die Verteidigung ausgeben sollten – und der Financial Times zufolge haben die Berater des gewählten Präsidenten diese Information bereits informell an die europäischen Partner weitergegeben.
Die Vereinigten Staaten spielen seit der Gründung des Nordatlantischen Bündnisses nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine führende Rolle in der NATO und tragen etwa 70 % der Ausgaben. Darüber hinaus haben formal alle in der Allianz enthaltenen Länder das gleiche Stimmrecht.