Die Kartellwächter wollen, dass Google zwei Ad-Tech-Tools verkauft, und fordern auch eine Strafe.
Die kanadische Wettbewerbsbehörde verklagt Alphabets Google wegen angeblich wettbewerbswidrigem Verhalten in der Online-Werbung, teilte die Kartellbehörde mit.
Die Wettbewerbsbehörde gab am Donnerstag in einer Erklärung bekannt, dass sie beim Wettbewerbsgericht einen Antrag auf eine Anordnung gestellt habe, die Google unter anderem zum Verkauf von zwei seiner Werbetechnologie-Tools verpflichte. In der Erklärung heißt es außerdem, dass das Unternehmen eine Sanktion von Google ersuche, um die Einhaltung der kanadischen Wettbewerbsgesetze zu fördern.
Google sagte, die Beschwerde „ignoriere den intensiven Wettbewerb, bei dem Anzeigenkäufer und -verkäufer eine große Auswahl haben, und wir freuen uns darauf, unseren Fall vor Gericht zu vertreten“.
„Unsere Werbetechnologie-Tools unterstützen Websites und Apps bei der Monetarisierung ihrer Inhalte und ermöglichen es Unternehmen jeder Größe, effektiv neue Kunden zu erreichen“, sagte Dan Taylor, Vizepräsident für Global Ads bei Google, in einer Erklärung.
Die Wettbewerbsbehörde leitete im Jahr 2020 eine Untersuchung ein, um zu untersuchen, ob der Suchmaschinenriese wettbewerbsschädigende Praktiken in der Online-Werbebranche angewendet hatte, und weitete die Untersuchung Anfang des Jahres auf die Werbetechnologiedienste von Google aus.
Die Untersuchung ergab, dass Google der größte Anbieter im gesamten Werbetechnologie-Stack für Web-Werbung in Kanada ist und „seine marktbeherrschende Stellung durch Verhaltensweisen missbraucht hat, die darauf abzielen, sicherzustellen, dass das Unternehmen seine Marktmacht behält und festigt“, erklärte die Agentur am Donnerstag.
Der Fall folgt den Bemühungen des US-Justizministeriums, Google als monopolisierte Märkte für Publisher-Adserver und Advertiser-Werbenetzwerke aufzuzeigen.
Google hat argumentiert, dass das US-Justizministerium die legitimen Geschäftsentscheidungen des Unternehmens ignoriere und dass der Online-Werbemarkt robust sei. Das Unternehmen sagt außerdem, die US-Regierung habe sich nur einen kleinen Teil des Online-Marktes ausgesucht und den aggressiven Wettbewerb nicht berücksichtigt.
Am Montag wurden abschließende Argumente im US-Fall vorgebracht.
Anfang des Jahres bot Google an, die Anzeigenbörse zu verkaufen, um eine EU-Kartelluntersuchung beizulegen, doch europäische Verlage lehnten den Vorschlag als unzureichend ab.