Drei mutmaßliche islamistische Extremisten wurden in Deutschland wegen des Verdachts der Vorbereitung einer „schweren Gewalttat“ festgenommen, außerdem wurden ein Sturmgewehr und Messer beschlagnahmt, teilten die Behörden am Dienstag mit.
Am Sonntag durchsuchte die Polizei die Wohnungen zweier deutsch-libanesischer Brüder im Alter von 15 und 20 Jahren in der Stadt Mannheim und eines 22-jährigen deutsch-türkischen Mannes aus dem hessischen Hochtaunuskreis.
Laut deutschen Medienberichten planten sie einen Angriff auf die Weihnachtsmärkte in Frankfurt oder Mannheim.
Lokale Staatsanwälte und Polizisten sagten in einer Erklärung, dass die von ihnen geplante Tat „den Staat gefährden könnte“, ohne weitere Einzelheiten preiszugeben.
Deutschland war in den letzten Jahren mit einer Reihe von Angriffen und Anschlägen mutmaßlicher Islamisten konfrontiert und befindet sich in höchster Alarmbereitschaft, seit der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg im Gazastreifen auslöste.
Die in Mannheim inhaftierten Brüder, die eine „starke religiöse Ideologie und tiefe Sympathie“ für die Gruppe Islamischer Staat (IS) hegten, hätten konkrete Vorbereitungen für einen Anschlag getroffen, teilten die Behörden mit.
Das Sturmgewehr und die Munition seien bei einer Durchsuchung der Wohnung des 22-jährigen Deutsch-Türken gefunden worden, hieß es. Bei der Durchsuchung wurden auch mehrere Messer, eine Sturmhaube und Mobiltelefone gefunden.
Die Beamten betonten jedoch, dass „zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahr für die Öffentlichkeit bestand“. Die Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft.
Hessens Innenminister Roman Poseck lobte die Strafverfolgungsbehörden dafür, dass sie die Festnahmen vorgenommen hätten, „lange bevor irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden konnten“.
Poseck fügte hinzu: „Gleichzeitig wird erneut deutlich, dass die Sicherheitslage angespannt ist.“
In Deutschland kam es zuletzt zu mehreren mutmaßlich islamistisch motivierten Messerangriffen.
Bei einer Messerstecherei auf einem Straßenfest in der Weststadt Solingen wurden im August drei Menschen getötet und acht verletzt.
Polizei verhaftete einen syrischen Tatverdächtigen des vom IS behaupteten Angriffs.
Im Juni wurde in Mannheim ein Polizist bei einem Messerangriff getötet, als Hauptverdächtigen wurde ein afghanischer Staatsbürger festgenommen.
Der Sturz von Bashar al-Assad hat Befürchtungen geweckt, dass der IS in Syrien wieder aufleben könnte.
Doch die internationale Gemeinschaft reagierte bisher zurückhaltend auf die Aussicht auf die islamistische Hayat Tahrir al-Sham (HTS), was dazu führte, dass die Rebellengruppen, die Assad gestürzt hatten, die Kontrolle über das Land übernahmen.