Die Hind Rajab Foundation (HRF), eine pro-palästinensische NGO, steht an der Spitze einer wachsenden internationalen Bewegung, die israelische Soldaten für mutmaßliche Kriegsverbrechen während Militäreinsätzen in Gaza zur Rechenschaft ziehen will.
Die jüngste Klage von HRF, die in Brasilien eingereicht wurde, richtet sich gegen einen ehemaligen israelischen Soldaten, der beschuldigt wird, an der Zerstörung ziviler Häuser in Gaza beteiligt gewesen zu sein.
Der Fall hat einen brasilianischen Richter dazu veranlasst, eine Untersuchung gegen den Soldaten anzuordnen, was die Bemühungen der Stiftung widerspiegelt, israelische Militäraktionen auf der globalen Bühne herauszufordern.
In Brasilien erlangte der Rechtsfall internationale Aufmerksamkeit, als das israelische Außenministerium intervenierte, um die rasche Ausreise des Soldaten aus dem Land sicherzustellen.
Maira Pinheiro, die Rechtsanwältin von HRF, wies darauf hin, dass Brasilien als Unterzeichnerstaat des Römischen Statuts gesetzlich verpflichtet sei, Kriegsverbrechen und andere schwere Straftaten zu untersuchen.
Da HRF weiterhin rechtliche Schritte im Ausland einleitet, markiert dies eine Verlagerung des Fokus von hochrangigen Militäroffizieren hin zu einzelnen Soldaten, denen die Teilnahme an Militäroperationen gegen Palästinenser in Gaza vorgeworfen wird.
Als Reaktion auf die Vorwürfe intervenierte das israelische Außenministerium, um die Sicherheit des Soldaten zu gewährleisten und seine rasche Abreise aus Brasilien zu ermöglichen.
Die HRF hat auch in anderen Ländern, darunter Thailand, Sri Lanka und Chile, ähnliche Klagen eingereicht und israelischen Soldaten Kriegsverbrechen in Gaza vorgeworfen.
Diese Klagen sind Teil einer umfassenderen Strategie der HRF, sich für Gerechtigkeit für palästinensische Opfer einzusetzen und einzelne Soldaten zur Rechenschaft zu ziehen.
Obwohl es keine Verhaftungen gab, lösten die rechtlichen Bemühungen der Stiftung politische Kontroversen aus, wobei israelische Beamte die Aktionen als Teil einer „antiisraelischen“ Kampagne verurteilten.
Die israelische Armee hat seit einem grenzüberschreitenden Angriff der palästinensischen Gruppe Hamas am 7. Oktober 2023 einen völkermörderischen Krieg gegen Gaza fortgesetzt, bei dem mehr als 45.800 Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, getötet wurden, obwohl eine Resolution des UN-Sicherheitsrates einen sofortigen Angriff forderte Waffenstillstand.
Im November 2024 erließ der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza.
Israel steht vor dem Internationalen Gerichtshof wegen seines tödlichen Krieges gegen die Enklave ebenfalls vor einem Völkermordverfahren.