Dhankars Stellungnahme folgte dem Versprechen von Premierminister Modi, die Zahl junger Studenten, die eine Ausbildung außerhalb Indiens anstreben, zu verringern. Auch wenn die Rolle des Vizepräsidenten unpolitisch sein soll, sind seine Verbindungen zur herrschenden Regierung weithin anerkannt.
Dhankars Widerstand gegen ein Studium im Ausland scheint angesichts der Herkunft seiner Familie besonders faszinierend; Berichten zufolge hat seine Tochter in drei Ländern studiert: in den USA, im Vereinigten Königreich und kurzzeitig in Italien. Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, warum ein Studium im Ausland für ihn plötzlich zu einem Problem geworden ist.
Dhankar weist auf zwei Hauptprobleme hin: die Abwanderung von Fachkräften und die Abwanderung von Devisen, die Indien seiner Schätzung nach rund 6 Milliarden US-Dollar kostet.
Anlass für seine Kommentare könnte ein aktueller Bericht des Außenministeriums sein, dem zufolge derzeit 1,3 Millionen indische Studenten im Ausland studieren. Diese aufschlussreiche Statistik hat im indischen Hochschulsektor, der überwiegend von Unternehmerfamilien und Politikern betrieben wird, große Aufmerksamkeit erregt.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Zahl alle im Ausland studierenden Inder umfasst, beispielsweise diejenigen in Internaten, Kurzkursen und Executive-Programmen – und nicht nur diejenigen, die einen Bachelor- oder Postgraduiertenabschluss anstreben. Die tatsächliche Zahl der Studierenden, die außerhalb Indiens eine Vollzeit-Hochschulausbildung absolvieren, ist wahrscheinlich viel niedriger, die genaue Zahl ist jedoch noch nicht bekannt.
Lassen Sie uns nun untersuchen, warum indische Studenten so motiviert sind, im Ausland zu studieren. Zu den häufigsten Gründen gehören bessere Rankings, Unterrichtsqualität, moderne Einrichtungen und größere Beschäftigungsmöglichkeiten.
Es spielen jedoch auch weniger diskutierte, aber ebenso wichtige Faktoren eine Rolle. Die Komplexität des örtlichen Bildungssystems, der starke Druck durch Aufnahmeprüfungen, Sitzplatzreservierungen und der Mangel an guten Berufsaussichten nach dem Abschluss haben Studierende lange Zeit dazu veranlasst, sich im Ausland weiterzubilden.
Während sich einige dieser Probleme allmählich verbessern, ist es noch ein beträchtlicher Weg, den Bildungsstandard der entwickelten Länder zu erreichen. Das bloße Etikettieren eines Auslandsstudiums als Krankheit löst nicht die zugrunde liegenden Herausforderungen; Die Auseinandersetzung mit diesen Problemen könnte eine konstruktivere Lösung bieten.
Betrachten wir außerdem den deutlichen Anstieg der Zahl indischer Studenten, die im letzten Jahrzehnt im Ausland studieren. Dieser Anstieg ist größtenteils auf die schnell wachsende Bevölkerung Indiens zurückzuführen, in der heute die größte Jugendbevölkerung der Welt lebt. Zu den Faktoren, die dazu beitragen, zählen ein steigendes verfügbares Familieneinkommen, ein einfacherer Zugang zu Finanzierung durch Kredite und ein verbesserter Zugang zu Informationen.
Indien ist ein aufstrebender Markt – unsere Jugend strebt nach dem Besten, sei es bei Smartphones oder in der Bildung.
Indien ist ein aufstrebender Markt – unsere Jugend strebt nach dem Besten, sei es bei Smartphones oder in der Bildung
Jasminder Khanna, Gresham Global
Was treibt den Wunsch an, im Ausland zu studieren? Seit Generationen haben Inder, die international studiert haben, unzähligen jungen Studenten den Weg geebnet. Prominente Persönlichkeiten wie Sundar Pichai, Satya Nadella, Indra Nooyi und Karan Billimoria haben inspirierende Beispiele gegeben.
Persönlich kann ich diesen Einfluss bestätigen; Meine eigenen Erfahrungen in Großbritannien, wo ich fast ein Jahrzehnt meines Studenten- und Berufslebens verbracht habe, haben mich heute maßgeblich zu dem gemacht, was ich bin. Diese Zeit im Ausland verschaffte mir eine globale Perspektive, die meine persönliche und berufliche Entwicklung bereicherte.
Darüber hinaus haben viele Inder, die im Ausland studiert haben, zu Hause in verschiedenen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Unterhaltung und Technologie große Erfolge erzielt. Persönlichkeiten wie Manmohan Singh, Ratan Tata, Kumar Mangalam Birla, Raghuram Rajan, Meera Sanyal, Ranbir Kapoor und Amartya Sen stehen beispielhaft für diejenigen, die auf unterschiedliche Weise zum Wachstum Indiens beigetragen haben.
Erinnern wir uns auch daran, dass Mahatma Gandhi, eine der prominentesten Persönlichkeiten der indischen Geschichte, im Ausland studierte und arbeitete, bevor er nach Indien zurückkehrte, um den Unabhängigkeitskampf zu leiten.
Jagdeep Dhankar ji, ich hoffe, Sie erlauben mir, respektvoll eine andere Meinung zu Ihrer Sicht auf ein Studium im Ausland zu äußern. Meiner Ansicht nach ist eine Ausbildung im Ausland eine bemerkenswerte Chance, die das eigene Leben tiefgreifend beeinflussen kann.
Es bietet nicht nur eine akademische Bereicherung, sondern auch die Möglichkeit, in verschiedene Kulturen einzutauchen, neue Perspektiven zu gewinnen und ein globales Netzwerk von Verbindungen aufzubauen. Die auf einer solchen Reise erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse können von unschätzbarem Wert sein, die persönliche Entwicklung beeinflussen und die Karriereaussichten verbessern.