Die Zahl der internationalen Studierenden in Deutschland steigt weiter. Im Wintersemester 2023/24 waren nach neu veröffentlichten Daten rund 379.900 internationale Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben, ein Plus von 3 % im Vergleich zum Vorjahr TAT.
Besonders deutlich ist der Anstieg bei den internationalen Studienanfängern: Im Studienjahr 2022 beginnen knapp 114.700 ihr Studium in Deutschland – ein weiterer Rekord für das Land.
Seit 2010 verzeichnet Deutschland ein stetiges Wachstum der Zahl ankommender internationaler Studierender. Der TORTE Nachricht sprach mit Kai Sicks, Generalsekretär des DAAD, der feststellte, dass dieser Anstieg schrittweise erfolgte, mit einer jährlichen Wachstumsrate von etwa 4-6 %, also einem linearen und nicht einem exponentiellen Trend folgte.
Die Zunahme englischsprachiger Studiengänge war ein wichtiger Aspekt dieses Wachstums, insbesondere auf Master- und Ph.D.-Ebene, während englischsprachige Bachelor-Studiengänge in Deutschland weniger verbreitet sind.
„Die Zahl der internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen ist auch während der Corona-Pandemie seit fünfzehn Jahren in Folge gestiegen“, sagte Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Leiterin des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. DZHW.
„Dies ist ein deutliches Zeichen für die Attraktivität deutscher Hochschulen und ihres Studienangebots, insbesondere des englischsprachigen Masterstudiengangs.“ Um die Zahl der Studierenden weiter zu steigern, ist es wichtig, dass wir nicht nachlassen, den Studienerfolg sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium zu verbessern.“
Derzeit werden rund 10 % der Studiengänge in Deutschland vollständig auf Englisch angeboten, sodass Deutschland den Rückschlag in Ländern wie dem vermeiden kann Niederlandewo Bedenken hinsichtlich der Zunahme englischsprachiger Kurse zu staatlichen Beschränkungen geführt haben.
Laut Sicks ist es wichtig, dass sich der DAAD für solche englischsprachigen Programme einsetzt, aber auch für den Erwerb der deutschen Sprache, um die Immersion der Studierenden zu fördern.
„Wenn man fragt, wie erfolgreich ein internationaler Student in Deutschland ist, bekommen wir sehr oft die Antwort, dass es davon abhängt, wie gut der Student in die Universität und in die Gesellschaft integriert ist“, sagte Sicks gegenüber The PIE.
Ein wichtiger Aspekt dieser Integration sei, ob die Schüler auf Deutsch kommunizieren können, sei es beim einfachen Bestellen beim Bäcker oder beim Aufbau von Freundschaften mit Einheimischen, erklärte er.
„Unser strategischer Ansatz als DAAD besteht darin, dass wir uns für beides einsetzen – mehr englischsprachige Programme installieren und eröffnen, insbesondere Programme, die auch auf Englisch beginnen, aber gleichzeitig die Möglichkeit bieten, Deutsch zu lernen.“
Die Zunahme englischsprachiger Studiengänge sei zu einem bedeutenden Anziehungspunkt für internationale Studierende geworden, ergänzt durch die Willkommenskultur deutscher Universitäten und die Offenheit der Gesellschaft gegenüber der Integration internationaler Studierender, sagte Sicks.
„Es besteht auch die Notwendigkeit, internationale Studierende anzuziehen, um Partnerschaften mit Menschen aus anderen Ländern einzugehen, und selbst wenn sie zurückkehren, bleiben sie Partner in Deutschland, in der Wissenschaft oder in jedem Bereich, in dem sie weiterhin arbeiten“, fuhr er fort .
Neben dem Ziel, Universitäten und Gesellschaft durch die Akzeptanz von Vielfalt zu bereichern, liegt nun ein erneuter Schwerpunkt auf der Aufnahme internationaler Studierender, um dem Fachkräftemangel in der deutschen Arbeitswelt entgegenzuwirken.
„Ausländische Studierende sind hier die optimalen Kandidaten, weil sie nach Deutschland kommen, hier ausgebildet werden und das Land und die Sprache kennenlernen und wissen, was sie erwartet, wenn sie in Deutschland bleiben“, sagte Sicks.
„Diese unterschiedlichen Beweggründe haben sich in den letzten 15 Jahren gegenseitig verstärkt und das ist der Grund dafür, dass es uns durchaus gelungen ist, mehr internationale Studierende zu gewinnen.“
Internationale Studierende machen knapp 13 % der gesamten Studierendenschaft in Deutschland aus.
Die bedeutendsten Herkunftsländer internationaler Studierender nach Deutschland sind Indien mit rund 49.000 Studierenden und China mit rund 38.700 Studierenden.
In Deutschland steigt die Zahl der Studierenden aus der Türkei, die mit rund 18.100 Studierenden erstmals auf Platz drei liegt, gefolgt von Österreich (15.400) und dem Iran (15.200). Syrien, das seit 2019 zu den Top-5-Herkunftsländern gehört, liegt nun auf Platz sechs (13.400).
Den neuesten Daten zufolge waren die meisten internationalen Studierenden an nordrhein-westfälischen Hochschulen eingeschrieben, nämlich 78.500, gefolgt von Bayern (61.400) und Berlin (40.800).
Die Daten stammen aus einem neu veröffentlichten Bericht von DAAD und DZHW, der auch die Positionierung Deutschlands als Gastland für internationale Wissenschaftler darlegt.
Mit über 75.000 ausländischen Forschern an Universitäten und öffentlichen Forschungseinrichtungen hat Deutschland im Jahr 2021 das Vereinigte Königreich überholt und seine Position als attraktiver Wissenschaftsstandort weiter gestärkt. Lediglich die USA liegen mit 86.000 internationalen Forschern bei der Anziehung internationaler Wissenschaftler und Forscher vor Deutschland.
Fast 80 % der internationalen Forscher in Deutschland arbeiten an Universitäten, darunter rund 4.000 Professoren – und rund 20 % an außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die meisten internationalen Forscher kamen aus Indien (6.700), China (5.900) und Italien (5.800).
Auch die steigende Zahl internationaler Studierender ist eine äußerst positive Entwicklung für unser Land, das dringend mehr Fachkräfte benötigt.
Joybrato Mukherjee, DAAD
DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee kommentierte: „Die neuesten Zahlen zeigen, dass Deutschland das wichtigste europäische Ziel für internationale Wissenschaftler ist, noch vor Großbritannien.“
„Die steigende Zahl internationaler Studierender ist auch eine äußerst positive Entwicklung für unser Land, das dringend mehr Fachkräfte benötigt. Diese Trends unterstreichen die Attraktivität des Wissenschafts- und Studienstandorts Deutschland, die insbesondere auf der hohen Qualität der deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie deren internationaler Verflechtung beruht.“