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Pepe Review – Im wunderschönen Geist von Pablo Escobars Nilpferd

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Pepe Review – Im wunderschönen Geist von Pablo Escobars Nilpferd

NElson Carlo de Los Santos Arias ist der dominikanische Filmemacher, dessen 2017 Spielfilmdebüt Cocote Ich fand es herausfordernd und aufregend. Jetzt hat er eine riesige, eigensinnige und seltsam schöne doku-fiktionale Meditation geschaffen, die letztes Jahr bei den Berliner Filmfestspielen stattfand, über das historische Bewusstsein von „Pepe“, einem der Flusspferde, die der kolumbianische Drogenbaron Pablo Escobar privat gehalten hat Als Escobar 1993 getötet wurde, ließ man es jedoch zusammen mit Dutzenden anderen frei herumlaufen. Das Nilpferd selbst wurde von den Behörden im Magdalena-Fluss erschossen, obwohl viele andere noch immer in freier Wildbahn leben Kolumbien und beginnen offenbar die evolutionäre Reise der Akklimatisierung in einem neuen Lebensraum, den der berüchtigte Verbrecher für sie geschaffen hat.

Wir beginnen mit einem Kind, das sich im Fernsehen einen Zeichentrickfilm über ein Nilpferd namens Pepe ansieht (das Kind ist der Sohn des deutschen Jägers, der später das echte Nilpferd aufspüren wird); Arias zeigt uns dann, wie Pepe sich in einer von ihm selbst geschaffenen Traumlandschaft aufhält, in einem seltsamen mehrsprachigen Bewusstseinsstrom spricht und über seine neue Situation nachdenkt, während er den Fluss hinuntertreibt, frei, aber immer noch vom Schicksal gefangen. Viele atemberaubende Drohnenbilder zeigen die Welt von Pepes Vorfahren in Namibia; Arias dramatisiert auch Szenen in der Zeit nach Escobar KolumbienDarin ist der verängstigte kolumbianische Fischer Candelario (Jorge García) zu sehen, der im Fluss zum ersten Mal auf das monströse große Tier trifft und für den dieses heilige Nilpferd zum Objekt der Besessenheit wird wie das Ungeheuer von Loch Ness oder Moby-Dick. (Seine wütende Frau Betania (Sor María Ríos) glaubt, dass er diese großen Geschichten über ein Flussungeheuer nutzt, um eine außereheliche Affäre zu vertuschen.)

Ist Pepe – traumatisiert und entfremdet – das spirituelle Tier Kolumbiens oder Lateinamerikas oder sogar des globalen Südens im Allgemeinen? Das Nilpferd, so erzählt uns ein deutscher Reiseleiter eingangs, sieht zwar dick und ruhig und ziemlich süß aus, ist aber schnelllebig, aggressiv und gefährlich für den Menschen; Vielleicht ist der Film selbst, der so geheimnisvoll mit ausgedehnten Abschweifungen und nicht-narrativen Szenen gespielt wird, so exotisch fleischig und seltsam wie ein Nilpferd. Biss hat es trotzdem. Und die Flusspferde selbst sind bezaubernd.

Pepe ist ab dem 10. Januar bei Mubi.

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